Schafe im Sonnenuntergang

Die Suche nach der größten Herzmuschel

Die halbe Welt schwärmt vom Urlaub auf Föhr. Nun waren wir auch einmal da. Und sind uns sicher, dass es bei dem einen Mal bleiben wird. Föhr ist nicht unsere Insel. Von unseren Erfahrungen möchte ich euch heute berichten.

Wir wurden von Julians Eltern zu diesem Kurzurlaub eingeladen. Sie sind ganz begeistert von der Insel und waren letztes Jahr schon einmal dort. Der Zeitpunkt bot sich an, weil die Kita ohnehin zwei Tage lang geschlossen war und wir Urlaub nehmen mussten.

Strand auf Föhr

Steife Brise aus Nord-West

Als wir in Hamburg aufbrachen, war es schon stürmisch. Das setzte sich auf Föhr leider fort. So wurde unser erster Strandaufenthalt eine Sache von einer halben Stunde, getreu dem Motto: “Wenn das Kind vom Wind umgeweht wird, ist es definitiv zu stürmisch.”

Sturm am Strand bei Ebbe

An Stränden werde ich stets zum Jäger und Sammler. Blick nach unten und dann: Muscheln! Schon bei diesem ersten Gang über den Strand und das Watt fielen uns all die großen Herzmuscheln auf. So große hatte ich noch nie vorher gesehen! Ob wir wohl eine richtig, richtig große finden würden?

Wunderschöne Herzmuscheln

Das Robbenzentrum wurde uns sehr empfohlen, war aber leider eine Enttäuschung. Es gab keine echten Robben zu sehen, dafür einen langen Vortrag und zwei Videos. Für Erwachsene und ältere Kinder ist das mitunter zwar spannend, für ein Kleinkind mit viel Bewegungsdrang aber leider ungeeignet.

Türen der Häuser auf Föhr
In allen Dörfern auf Föhr sind alte friesische, reetgedeckte Häuser zu finden. Geschmückt werden sie von diesen hübschen Türen.

Schwimmbadplanschen, Mühlen-Sightseeing und Spaß auf dem Ziegenhof

Am zweiten Tag wollten wir ins Schwimmbad, da es vormittags nur regnete. Um 10 Uhr sollte es öffnen. Aber an diesem Tag (Freitag) nicht für alle. Es fand ein Sportkurs statt und alle anderen mussten draußen bleiben. Eine Stunde Wartezeit – mit Kleinkind!

Kurzerhand brachen wir nochmal auf um uns auf die Suche nach zwei Windmühlen zu begeben, die ganz in der Nähe sein sollten. Die erste hatte jedoch leider gar keine Flügel, die zweite immerhin schon zwei von vier. (Später haben wir dann noch zwei vollständige Mühlen entdeckt :D)

Mühlen auf Föhr

Danach versuchten wir es nochmal im Schwimmbad. Tristan hatte durchaus seinen Spaß und Julian auch. Es gab ein Kinderbecken, das sich auch für die ganz Kleinen eignet. Ein Whirlpool und eine große Wasserrutsche fehlten auch nicht. Obwohl erst ab sieben, rutschte Julian mit Tristan auf dem Schoß dennoch da runter. Tristan gefiel es, er wollte gleich eine zweite Runde drehen. Bei zwei Runden blieb es dann aber, da die Rutsche im Außenbecken endet und es draußen bitter kalt war. Also schnell in den Whirlpool zum Aufwärmen!

Nachmittags gab es dann bei besserem Wetter ein sehr schönes Highlight: den Ziegenhof Matzen!

Ziegen auf dem Ziegenhof

Als die Bäuerin bei der Führung meinte, dass die mutigen Kinder mit dem auf dem Boden liegenden Heu die Ziegen füttern können, war Tristan schon seit fünf Minuten am Streicheln und Futter herbeischaffen. Von Scheu keine Spur. Und es wurde direkt gemutmaßt, ob Tristan nicht als Saisonarbeiter dort angestellt werden könnte, so fleißg war er. Hat sogar noch Heu herbei geschafft, als auf dem Boden schon gar keins mehr lag. Tiere werden bei ihm garantiert nie verhungern. Großartiger Junge <3

Tristan füttert Ziegen

Tristan füttert Ziegen

Im Hofladen gab es dann noch einen Becher Ziegenmilch zu trinken. Davon haben Julian und ich nur einen Schluck zu trinken bekommen. Den Rest hat Tristan leer gemacht. Und wollte partout nicht abgeben :D

Tristan und Julian bei den Ziegen

Danach sind wir über die Insel getingelt und waren auf einem Spielplatz. Spielplätze gibt es tatsächlich in Massen auf Föhr, direkt am Strand und in jedem Ort mindestens einen. Teilweise sind sie aber in die Jahre gekommen, ausgeblichen und manchmal fehlen auch schon Teile. Also immer Obacht beim Rumklettern!

Spielplatz am Strand

Fruchtbares Marschland gab es überall. Und Weiden mit Kühen, Schafen, Pferden und Scharen von Graugänsen. Darüber der wolkige Himmel. Ein Traum zum Fotografieren und fast zu schön um wahr zu sein.

Pferde auf der Weide

Mit Ebbe und Flut

Für Tristan war es das erste Mal, dass er Ebbe und Flut miterlebt hat. So durfte eine kleine Wattwanderung nicht fehlen. Praktischerweise hatten wir Tristans Schaufel dabei. Damit ließ es sich prima nach Wattwürmern buddeln. Und wir haben auch einen ganz kleinen gefunden! Tristan erzählte noch tagelang von diesem Erlebnis!

Wir suchen einen Wattwurm

Wattwurm auf Tristans Hand

Blüten gab es trotz der Kälte (wir hatten nur 2 Grad und Frost) immer noch. Einzelne Wildrosen blühten und ich fand sogar letzte Blüten einer Glockenblume.

Blüten der Glockenblume und der Wildrose

Ansonsten waren bereits alle Wildrosen verblüht und hatten ordentlich Hagebutten angesetzt. Ein Festmahl für die Vögel im Winter!

Wildrosen

Wir spazierten durch Wyk, wo uns die vielen Dohlen auffielen. Sie waren überall, aber recht scheu. Tristan versuchte trotzdem sie zu streicheln. Das konnte natürlich nichts werden :D

Tristan läuft einer Dohle hinterher

Blumen in den Gärten
In den Gärten blühten überall noch die Blumen. So schön war das!

Die Hunde auf Föhr werden uns ebenfalls in Erinnerung bleiben. Da war der eine, der mitten auf der Straße vor einer Buchhandlung lag und sich von jedem Fußgänger hat streicheln lassen. Und der andere, der am Strand mit seinem Stöckchen ständig zu uns kam und Apportieren wollte (wir taten ihm den Gefallen natürlich).

Hunde auf Föhr

Am letzten Abend ging es nochmal auf Fototour. Ich wollte das perfekte Bild von Schafen auf dem Deich (mit Tristan?) machen. Das habe ich leider nicht hinbekommen, dafür Schafe vor einem tollen Sonnenuntergang und wundervolles Licht.

Schafe im Sonnenuntergang

Schafe und Kühe auf der Weide

Schafwolle am Stacheldraht

Sonnenuntergang und Schilf

Auch Julian und Tristan hatten am Deich noch ordentlich Spaß. Tristan hat sogar eine große Storchenfeder gefunden.

Tristan und Julian am Deich

Bevor es wieder auf die Fähre ging, besuchten wir morgens das Nationalpark-Haus in Wyk. Die Ausstellung ist sehr schön gemacht, es gibt ein paar kleine Aquarien und für Kinder einiges zu erforschen. Länger als eine Stunde hält man sich mit Kleinkind dort jedoch auch nicht auf.

Unser Fazit

Föhr kann mit Sicherheit sehr schön sein, wenn man gutes Wetter erwischt und die Möglichkeit hat, die Insel mit dem Fahrrad zu erkunden. Beides war bei uns nicht der Fall. Das Schwimmbad war fies, weil es nirgends eine Info gab, dass es erst später für alle öffnet. Auch das Robbenzentrum ist für ein Kleinkind leider nichts. Es gab noch einen Indoor-Spielplatz, der aber erst ab 12 Uhr öffnete und den wir deshalb nicht besucht haben. Für die verschiedenen Erlebnisbauernhöfe auf Föhr hatten wir die falsche Jahreszeit erwischt und auch den Ziegenhof haben wir nur ganz knapp mitmachen können, bevor auch der in die Winterpause geht. Herbst und Winter auf Föhr mit Kleinkind können wir demnach absolut nicht empfehlen. Wie es im Sommer aussieht, können wir natürlich nicht beurteilen. Das überlassen wir anderen. Denn um es noch einmal auf einen Versuch ankommen zu lassen ist uns der Weg von 4 Stunden einfach zu weit.

Ach, und die größte Herzmuschel haben wir natürlich nicht gefunden. Aber wir haben ein ganzes Sammelsurium mitgebracht, das nun darauf wartet, einen schönen Platz als Urlaubserinnerung zu bekommen. Dekorativ sind die Herzmuscheln allemal.

Falls ihr schon einmal auf Föhr wart, welche Erfahrungen habt ihr denn machen können? Haben wir vielleicht etwas übersehen, was sich für einen Familienurlaub mit Kleinkind auf Föhr lohnt?

Bis bald!

Eure Kathleen

2 Kommentare zu “Die Suche nach der größten Herzmuschel

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