Tristan läuft durch den Schlossgarten

Fulda – ein wunderhübsches Städtchen mit fürstlichem Flair

Heute möchte ich euch von unserem Kurzurlaub in Fulda und unserem Besuch auf dem Fürstlichen Gartenfest im Schloss Fasanerie berichten.

Wo geht’s hin?

Mitte letzten Jahres schon haben wir eine Einladung zum Fürstlichen Gartenfest im Schloss Fasanerie in Eichenzell bei Fulda bekommen. Eichenzell? Fulda? …wo ist das gleich? Fürstlich? …ob die wirklich uns meinen? Nach ein wenig Recherche wussten wir schnell, dass Fulda natürlich in Hessen liegt, so ziemlich in der Mitte Deutschlands. Und vom Fürstlichen Gartenfest hatten wir bis dato noch nie gehört, aber es schien vielversprechend zu sein. Dazu noch die Kulisse vor dem Schloss! Eine unbekannte Stadt und ein Gartenfest dazu: Kurzerhand sagten wir zu und buchten gleich ein paar Nächte zusätzlich, da das Fest zu Pfingsten stattfinden sollte.

Ankommen mitten im Schlossgarten

Die Hinfahrt war lang, aber erträglich. Tristan hat alles super mitgemacht und auch mit dem Verkehr hatten wir ziemliches Glück, sodass wir ohne Pausen gerechnet tatsächlich “nur” rund 4 1/2 Stunden brauchten um von Hamburg nach Fulda zu kommen (weitere Strecken würde ich mit dem Auto aber definitiv nicht am Stück fahren!).

Julian hatte das Maritim, ein Hotel direkt in der Stadtmitte, gebucht. Die Straße hieß “Am Schlossgarten”. Was für eine ausgezeichnete Lage das war, sollten wir erst erfahren, als wir angekommen waren. Man konnte nämlich tatsächlich vom Hotel direkt in den Schlossgarten laufen: Mein Zimmer, mein Hotel, mein Garten. Läuft bei uns ;)

Tristan läuft durch den Schlossgarten
Treppe hoch, rechts rum und schon stand man im Hotelflur ;)

Nach dem Auspacken sind wir direkt losgelaufen, haben uns den Schlossgarten angesehen und Tristan hat sich gleich in die Springbrunnen verliebt. Am liebsten hätte er in dem Wasser gebadet :D

Schlossgarten

Im Schlossgarten blühte es natürlich in jeder Ecke, alles war in Reih und Glied nach Farben sortiert bepflanzt und die Rasenflächen akkurat gestutzt. Ein typischer Barockgarten halt und eigentlich keiner, der mir gefällt. Aber wenn man ganz genau hingeschaut hat, sah man dennoch, dass sich jemand durchaus Gedanken gemacht hat. Denn es waren nicht nur sterile Prachtblumen gepflanzt, sondern auch Bienenmagneten wie Löwenmäulchen und Lavendel. Und gerade im etwas wilderen Teil um den großen Teich wuchsen überall Storchschnabel, Beinwell, Zierlauch und Lilien. Die “Rasenflächen” standen üppig durchwachsen von Margeriten und Schilder wiesen auf die Pflanzung von Wildtulpen hin. Die Vögel zwitscherten an jeder Ecke und in den Blüten summte und brummte es. Einfach großartig!

Und auch schon in der Hoteleinfahrt wuchsen scheinbar wild unzählige Akeleien in verschiedensten Farben. Ein Traum in Blau, Rosa und Weiß! :D

Akelei vor dem Hotel

Das Fürstliche Gartenfest im Schloss Fasanerie

Da das Gartenfest, der eigentliche Grund unserer Reise, am gesamten Pfingstwochenende stattfinden sollte, konnten wir uns den Tag aussuchen, an dem wir zum Schloss Fasanerie fahren wollten. Wir haben uns dann direkt für den Samstag entschieden, da das Wetter angenehm und nicht zu heiß werden sollte. Mit Kleinkind die beste Zeit um sich den ganzen Tag draußen aufzuhalten!

Das Fest fand unter dem Motto “Lust auf Lilien” statt und so gab es über die Tage hinweg verschiedene Veranstaltungen, die sich um die heimliche Königin der Blumen drehten.

Die Karten für das Gartenfest hatten wir schon ein paar Monate im Voraus zugesendet bekommen. Es waren “Ehrenkarten”, die uns leider am Eingang direkt wieder abgenommen worden sind ;D

Eintrittskarten und Festgelände

Es war voll – sehr voll! Da das Gelände sich aber als sehr großzügig erwies, verliefen sich die Menschenmassen recht schnell wieder.

Gartenfest Impressionen

Blumen und Pflanzen, Gartendeko in groß und klitzeklein, Bekleidung und Kulinarisches für den großen und den kleinen Geldbeutel: Alles war auf dem Gartenfestgelände zu finden. Und es war wirklich für jeden Geschmack etwas dabei!

Gartenfest Impressionen

Gartenfest Impressionen

Direkt am Eingang haben wir schon einen schönen Stand mit Gartendeko gefunden, bei dem Tristan kleine Keramik-Fische aufgefallen sind. Sie würden perfekt in den Teich bei Julians Eltern passen und so durfte Tristan natürlich ein Fischlein für seinen Opa aussuchen :)

Tristan sucht Fische aus

Im Vorfeld des Festes wurden einige Aussteller in verschiedenen Kategorien ausgezeichnet. Ein schönes, auffälliges Schild hat diese Stände gekennzeichnet. Sie waren auf jeden Fall einen Besuch wert.

Prämierte Aussteller

Mitten im Obstgarten, der vom Innenhof des Schlosses abzweigte, lag ein formaler Teich. Zuerst sahen wir nur einen großen Koi, aber mit der Zeit zeigten sich immer mehr. Nicht nur Tristan fand die neugierigen Fische höchst spannend! Als Eltern musste man richtig aufpassen, dass die Kinder nicht hineinplumpsten wenn sie sich so nach den Fischen ausstreckten :D

Kois im Teich

Julian und ich nahmen auch abwechselnd an Vorträgen teil, die im Laufe des Tages angeboten wurden. Es gab sowohl wiederkehrende Vorträge als auch solche, die nur einmal während des gesamten Zeitraums des Festes stattfanden. “Unsere” Vorträge haben uns aber leider nicht so überzeugt, wie wir gehofft hatten. Schade! Der jeweils andere war in der Zwischenzeit mit Tristan auf der Spielwiese. Ein Sandhaufen, eine Rollenrutsche und verschiedene Spiele hätten allein schon gereicht um den kleinen Rabauken den ganzen Tag beschäftigen zu können :)

Tristan auf dem Spielplatz

Tristan schaukelt zusammen mit Mäh
Das Schaukelschaf entdeckten wir an einem Stand für Schaffelle. Tristan durfte darauf schaukeln und nahm seinen Kumpel Mäh direkt mit. Zufällig hat Mäh dort auch seine Verwandschaft getroffen: Ganz viele, neue “Marthas”, wie das Schaf eigentlich heißt :D

Irgendwann war es natürlich Zeit für eine Mittagspause. Zum Schloss Fasanerie gehört auch ein Park, der während des Festes kaum besucht war. Nach dem Essen fanden wir hier genügend Ruhe für Tristans Mittagsschlaf.

Der Park war sehr schön angelegt: kleine Teiche, ein Pavillion und blühende, artenreiche Wiesen dazwischen. Es war einfach sehr erholsam dort spazieren zu gehen.

Schlosspark

Wiese im Schlosspark

Nachdem Tristan dann wieder wach war, wuselte er natürlich auch gleich im Park umher. Pusteblumen und Gänseblümchen, mehr braucht es nicht für einen glücklichen Tristan :)

Tristan entdeckt den Schlosspark

Danach sind wir wieder auf das Gartenfestgelände gegangen und haben es weiter erkundet.

Ein besonderes Highlight war der frei begehbare “lilien.acker!”, bepflanzt mit unterschiedlichen Lilien. Er soll auf die schlechten Bedingungen aufmerksam machen, zu denen Schnittblumen in Entwicklungsländern als Massenware produziert werden.

Verschiedene Lilien

Lilienacker

Es waren wirklich alle möglichen Pflanzengattungen vertreten. Ob Zierlauch, Funkien, Lilien, Hauswurze, Fleischfressende Pflanzen oder Bonsais, es war einfach für jeden etwas dabei!

Verschiedene Pflanzengattungen

Ganz besonders eindrucksvoll fanden wir einen Aussteller mit Bonsais. Die Bäumchen müssen uralt gewesen sein und unbezahlbar. Zitat des Verkäufers in Bezug zur Preisspanne: “Von 1200 über 3000, 6000 und bis dahin wo’s weh tut.” Autsch! Aber gucken und bewundern kostet ja zum Glück nichts ;)

Bonsais

Eindrucksvoller Bonsai

Auch die Bienen und Hummeln haben bei all der Pflanzenpracht ihre wahre Freunde gehabt und summten überall umher.

Bienen und Hummeln

Natürlich wollten wir auch nicht ohne leere Hände nach Hause gehen. Der Kinderwagen bot genügend Stauraum und ich kann erstaunliche Leistungen als Packesel vollbringen, wenn ich will ;) So begleitete uns letzten Endes zum Beispiel ein kleiner Maulwurf mit nach Hause, den Tristan später auf den Namen Aldowort taufte. Dazu kamen noch einige Pflanzen und weitere Gartendeko.

Kupferobjekte

Am Ende des Tages sind wir vollkommen k.o. und beladen zurück ins Hotel gefahren. War das ein anstrengender Tag! :D

Gartenfest

Feuerwehr-Action und Schlossgarten Chill-Out

Noch voller toller Eindrücke vom Gartenfest, hatten wir zwei weitere Tage Urlaub in Fulda vor uns. Die haben wir natürlich kleinkindtauglich gestaltet. Da Tristan zur Zeit total auf Einsatzfahrzeuge abfährt, schien uns das Feuerwehrmuseum genau das richtige Ziel zu sein.

Vorher ging es zum Frühstücken noch in die Innenstadt. Dort haben wir das schicke und absolut empfehlenswerte Café Glück gefunden, das all unsere Frühstückswünsche so sehr erfüllte, dass wir am nächsten Tag direkt wieder hingegangen sind ;) Es gab dort für jeden wirklich alles: glutenfrei, vegetarisch oder vegan und das alles niedlich verpackt in Schweinchenmuster (nicht wirklich alles, aber das Brot! :D ).

Frühstück im Cafe Glück

Den Weg zum Museum haben wir zu Fuß zurückgelegt. Er führte uns über die Fulda, ein hübsches und beschauliches Flüsschen.

Blick auf den Fluss Fulda

Tristan hatte richtig viel Spaß im Feuerwehrmuseum! Es gab eine Kinderfeuerwehr, in der man sitzen konnte und die sogar ein funktionierendes Blaulicht hatte. Spannend fand Tristan auch eine Modelleisenbahn mit Feuerwehrwagon.

Tristan entdeckt das Feuerwehrmuseum

Den größten und bleibendsten Eindruck haben aber ein paar Spinnen bei ihm hinterlassen, die er mit Julian zwischen all den historischen Feuerwehrwagen entdeckt hat.

Julian und Tristan beobachten die Spinnen
Wo sind die Spinnen? :D

Zum Mittagessen ging es wieder entlang der Fulda durch die Wiesen mit einem wunderschönen Ausblick auf die Innsenstadt. Es gab viel Natur zu entdecken und Tristan war wieder voll in seinem Element!

Wiese entdecken

Ansichten der Stadt Fulda

Gegessen haben wir in der Wiesenmühle, einem urigen Brauhaus direkt an der Fulda. Das riesige Mühlrad haben wir glücklicherweise auf dem Weg zum Wickelraum auch gefunden und konnten es ausgiebig bestaunen (das Brauhaus macht seinen Strom selber!).

Das große Mühlrad beobachten

Und was kommt nach einem ordentlichen Mittagessen? Genau, für Tristan natürlich der Mittagsschlaf. Wir spazierten ganz gemütlich Richtung Schlossgarten und suchten uns dort ein schattiges Plätzchen sobald Tristan eingeschlafen war.

Blumen auf dem Weg zum Schlossgarten

Lilien

Ich nutzte die Pause um meine Runde durch den Schlossgarten zu drehen und einige Fotos zu machen.

Schlossgarten

Wie schon geschrieben, stand alles in voller Blüte. Die Bienen, die überall in den Blumen hingen, gaben ein schönes Motiv ab!

Bienen in den Blüten

Tristan schlief später als sonst und ziemlich lange. Danach ging es noch für einige Zeit auf den Spielplatz am Schlossgarten, auf dem wir die große Rutsche lieben lernten. Tristan hatte so einen Spaß dort runterzurutschen! Schade, dass es so ein Exempar nicht in unserer Nähe gibt!

Schlossgarten

Beinwell im Schlossgarten

Nach dem Abendessen war dann auch dieser schöne Tag vorbei und wir vielen alle sehr früh ins Bett.

Tiere füttern und Schongang

Der Montag startete mit einem fiesen Hustenanfall von Tristan. Zudem hatte er leicht erhöhte Temperatur. Da er aber sehr gute Laune hatte, beschlossen wir dennoch den kleinen Tierpark in Fulda zu besuchen.

Tiere füttern

Man merkte Tristan schon an, dass er etwas ausbrütete, aber dennoch hatte er sehr viel Spaß, die Tiere zu füttern. Etwas Angst hatte er dabei nur vor den großen Lamas, obwohl sie sich als ganz liebe Tiere herausstellten.

Tristan und Julian beim Ziegefüttern

Tristan und die Tiere

Der Tierpark hat leider offenkundig in letzter Zeit wenig Liebe erfahren. Einen Imbiss gibt es schon seit langem nicht mehr und das Unkraut hat längst die Blumenanlagen in Beschlag genommen. Einzig ein paar robuste, hohe Arten halten dem Ansturm stand und bieten den Insekten Nahrung. Auch der kleine Spielplatz ist eher ramponiert als nutzbar. Plastikteile liegen umher und niemand kümmert sich darum. Sehr, sehr schade!

Blumen im Tierpark

Im Biergarten des Gasthofes Drei Linden gab es für uns ein rustikales, leckeres Mittagessen. Wir haben auch direkt einen neuen Freund dazu gewonnen, der uns die ganze Zeit über kaum von der Seite gewichen ist :D

Neuer Freund im Biergarten

Die Zeit danach haben wir sehr entspannt zugebracht. Tristan hat sein Mittagsschläfchen gehalten. Danach eine kleine Runde über den Spielplatz und anschließend Abendessen.

Blumen in Fulda

Abends war Tristans Temperatur leider schon bei 38,6°C, sodass für uns klar war, dass es ihn nun richtig erwischt hatte. Die Nacht wurde auch alles andere als schön: Irgendwann nachts musste er sich übergeben, er glühte und schrie… Wir wussten nicht, wie wir ihm helfen können außer ihm schnell ein Zäpfchen zu geben. Die Temperatur lag da bei 40,0°C. Die Erinnerungen an Tristans Lungenentzündung vor einem Jahr kam wieder hoch und voller Angst, dass es dieses Mal wieder das Gleiche ist, fuhren wir mit ihm ins Krankenhaus. Die Ärztin dort gab erst einmal Entwarnung. Beunruhigt waren wir aber trotzdem und richtig Ruhe fanden wir in der Nacht auch nicht mehr.

Rückfahrt mit krankem Kind

Der Morgen war einigermaßen okay. So traten wir den Heimweg an ohne Tristan noch ein Zäpfchen zu geben (wir sind da immer sehr sparsam, so lange er gute Laune hat). Als wir zum Mittagessen an einem Rastplatz halten wollten und mit Tristan über die Wassermelone sprachen, die er dann vielleicht essen kann, erbrach er sich plötzlich. Alles war voll: Tristan, seine Sachen und der Kindersitz. Unser Mittagshalt war dann viel länger als geplant, weil wir alles einmal waschen und warten mussten, bis die Sachen wieder trocken waren. Der Bezug vom Kindersitz brauchte ewig zum Trocknen. Tristan glühte da auch schon wieder. Also Zäpfchen und weiter.

Irgendwann waren wir dann zu Hause. In den nächsten Tagen dauerte Tristans hohes Fieber an (der Spitzenwert lag bei 40,6°C). Wir waren zwischendurch noch einmal im Krankenhaus und beim Kinderarzt, der letzten Endes noch ein Antibiotikum verschrieb. Nach fünf Tagen über 40 Grad Fieber war der Spuk dann zum Glück langsam vorbei.

Erst danach hatte ich wirklich Lust und auch Gelegenheit unsere Mitbringsel aus Fulda genau unter die Lupe zu nehmen. Von Aldowort hatte ich euch ja schon berichtet. Dazu kamen noch ein süßer Wurm und eine Schnecke aus Ton. Sie sitzen nun in unseren Kräuterkästen während Aldowort die Erdbeeren zu Fuße der Johannisbeere bewacht.

Gartendeko vom Gartenfest

Pflanzen hatten wir natürlich auch gekauft: zwei Ziersalbei-Arten, eine Katzenminze, eine rote Margerite und drei Sorten Taglilien. Die Margerite und zwei Taglilien gehen noch an meine Eltern, die restlichen Pflanzen finden einen Platz auf unserem Balkongarten.

Blumen vom Gartenfest

Fazit

Ja, auch das muss sein. Der Urlaub war toll. Fulda ist super hübsch und auf jeden Fall eine Reise wert. Auch das Gartenfest ist ein richtiges Highlight gewesen! Wäre das alles nicht so weit weg, würde ich jetzt schon sagen, dass wir sehr gerne wieder hinfahren. Eine echte Empfehlung kann ich jedoch geben ;)

Während ich das hier schreibe, schläft Tristan in seinem Bett. Er fiebert kaum zwei Wochen nach dem letzten heftigen Infekt schon wieder recht hoch. Wir hatten eine Zeit lang Glück, dass Tristan nicht so anfällig war. Aktuell ist das leider wieder dahin. Ich hoffe sehr, dass er ganz schnell wieder fit ist. Dann können wir euch schon bald von unseren nächsten Abenteuern berichten! ;)

Bis Bald!

Tristan, Julian & Kathleen

6 Kommentare zu “Fulda – ein wunderhübsches Städtchen mit fürstlichem Flair

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